Das Wort Chiropraktik stammt aus dem griechischen und bedeutet "mit der Hand behandeln".
Im Zentrum der chiropraktischen Behandlung steht die Funktion der Wirbelsäule, welche bei Pferd und Hund aus ca. 200 Gelenken besteht. Blockaden dieser Gelenke beeinflussen die austretenden Spinalnerven und verändern dadurch die Informationen, welche ins Nervensystem fliessen. Das Nervensystem ist für die Kontrolle und Koordination aller Körperfunktionen von grosser Bedeutung. Deshalb können bereits kleine Blockaden in der Wirbelsäule Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben. Dies kann sich von leichten Veränderungen im Gangbild, über deutliche Lahmheiten, bis zu Inkontinenz auf völlig unterschiedliche Weise zeigen. Durch Schmerzen und Verspannungen können zusätzliche Probleme entstehen, wenn das Tier als Kompensation andere Körperteile vermehrt belastet.
Als Chiropraktikerin untersuche ich alle Gelenke des Körpers, insbesondere jene der Wirbelsäule, auf Bewegungseinschränkungen. Diese werden auch als "Blockaden" oder "Subluxationen" bezeichnet, lassen sich jedoch nicht mit dem medizinischen Begriff "Luxationen" (=ausgerenkte Gelenke) gleichsetzen. Wenn eine solche Einschränkung der Beweglichkeit auftritt, wird sie mit einem sogenannten Trust behandelt. Dies ist ein kurzer, schneller Stoss in einem genau definierten Winkel, der spezifisch auf das betroffene Gelenk einwirkt. Die Einwirkung erfolgt immer nahe am blockierten Gelenk ohne grosse Hebelwirkung. Die gesamte chiropraktische Behandlung wird im normalen Bewegungsspielraum eines Gelenks ausgeführt und ist dadurch eine sanfte Methode. Sie vermittelt dem Organismus die Information über die korrekte Gelenksstellung sowie den gesunden Bewegungsspielraum. Darauf reagiert das Nervensystem, indem es Impulse an die beteiligten Gewebe, Muskeln und Organe sendet. Die Selbstheilungskraft des Tieres wird angeregt.
Es dauert eine Weile bis der Körper die neue Lage der Wirbelsäule als normal empfindet und Muskeln und Bänder sich anpassen um sie in dieser Position zu halten. Länger bestehende schwerwiegende Bewegungseinschränkungen und Tiere mit chronischen Beschwerden benötigen daher oft mehrere chiropraktische Behandlungen, während solche mit akuten Problemen grundsätzlich schneller ansprechen.